Keine Registrierungspflichten und Verbote für Bitcoin / No registration requirements and bans for Bitcoin

in voilk •  4 days ago

    Die Unionsfraktion wollte den Krypto-Sektor mit strengen Registrierungspflichten von Wallets und Verboten einzelner Dienstleistungen belegen.

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    Im Dezember letzten Jahres ging ein Aufruhr durch die deutsche Krypto-Szene. Grund dafür war ein Antrag der CDU/CSU, in dem die Partei eine konsequentere Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung durchsetzen wollte. In diesem Zuge sollten präventive Regelungen geschaffen werden, um den Missbrauch von Kryptowährungen zu diesem Zweck zu bekämpfen. Der Krypto-Space übte jedoch harsche Kritik an dem Vorhaben, wie BTC-ECHO berichtete.

    Sorgfaltspflichten sowohl beim Erwerb als auch bei Transaktionen von Kryptowährungen vor, sondern auch ausdrückliche Verbote.

    Auch die Verwendung und Bereitstellung von sogenannten Mixing-Diensten sollte unter Strafe gestellt werden.

    Vor allem störte sich die Krypto-Szene aber an einer Registrierungspflicht für self hosted Wallets und einem damit einhergehenden Verbot, mit unregistrierten selbstverwalteten Adressen zu interagieren.

    Kritik gab es auch vom Blockchain-Verband Bundesblock. Vorstand Philipp Hartmannsgruber erklärte: “Die Registrierungspflicht bzw. ein Transaktionsverbot ist erstens nicht durchsetzbar und zweitens eine zu starke Einschränkung individueller Freiheitsrechte.”

    Die Koalitionsparteien der Ampel stimmten gegen den Vorschlag.
    Der FDP-Bundestagsabgeordneter Volker Redder begrüßte das Scheitern des Antrags.

    Die Union stellt mit ihrem Antrag nicht nur Kryptonutzer unter Generalverdacht, sondern konterkariert auch die jahrelangen Bemühungen um eine europaweit einheitliche Regulierung im Kryptobereich.

    Dr. Volker Redder gegenüber BTC-ECHO
    Durch das Inkrafttreten der Krypto-Verordnung MiCA im vergangenen Jahr, seien Krypto-Dienstleister und andere Finanzinstitute bereits jetzt an spezielle Leitlinien zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gebunden. “Ein deutscher Alleingang ist daher konsequent abzulehnen”, so der Redder weiter.

    Ähnlicher Meinung ist auch FDP-Kollege Frank Schäffler:

    Der Antrag der Union beruht auf einer falschen Annahme: Der größte Anteil an Geldwäsche wird mit einer staatlichen Währung, dem Euro, mittels Überweisung oder Dritter betrieben und nicht mit privaten Kryptoassets.

    Frank Schäffler (FDP) gegenüber BTC-ECHO

    Der Antrag der Union ist damit vom Tisch. Eine erneute Abstimmung wird es nicht geben.

    “Angesichts der aktuellen Umfragewerte der Ampelparteien muss man jedoch bedenken, was bei einer neuen Regierung im nächsten Jahr passieren könnte”, sagt Philipp Hartmannsgruber. Ob die Union, die gerade ein Umfragehoch erlebt, dann nochmals versuchen wird, den Krypto-Sektor strengeren Regeln zu unterwerfen, wird sich zeigen.

    “Aus BGB-Sicht gibt es keinen Bitcoin”

    Am Donnerstagabend traf sich die führenden Köpfe der deutschen Krypto-Industrie im Bundestag. Die Fraktion der Freien Demokraten hatte zum mittlerweile vierten Blockchain Roundtable geladen. Mit Justizminister Marco Buschmann und den Abgeordneten Carina Konrad und Organisator Frank Schäffler waren drei Politiker der FDP vertreten. Außerdem nahmen die Gnosis-Mitgründerin Friederike Ernst, Sebastian Omlor von der Philipps-Universität Marburg und Wolfgang Berger von IBM als Experten teil. Auch BTC-ECHO war mit dabei.

    Allgemein böten Smart Contracts das Potenzial, ganze Branchen bei der Digitalisierung zu unterstützen, sagt der Blockchain-politische Sprecher der FDP, Frank Schäffler, gegenüber BTC-ECHO:

    Neben dem Finanzsektor könnten Smart Contracts die Versicherungswirtschaft revolutionieren. Es wäre zum Beispiel denkbar, dass bei einer Flugverspätung automatisch eine Entschädigung ausgezahlt wird oder, dass Zahlungen im Rahmen von Landwirtschaftsversicherungen in Folge von bestimmten, vordefinierten Wetterereignissen ausgelöst werden.

    Für Justizminister Buschmann seien die juristischen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik dafür bereits gegeben. In erster Linie verdanke man dies den Autoren des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB), das seit dem 1. Januar 1900 das Privatrecht in Deutschland regelt.

    Unser BGB bringt für viele digitale Sachverhalte trotz seines Alters gute Lösungen, beispielsweise beim elektronischen Vertragsschluss. Wir sind da grundsätzlich sehr flexibel, mit offenen Normen, die mit der Zeit gehen können.

    Trotz dieser Flexibilität im Gesetzbuch ergebe sich jedoch ein massives Hindernis, so der Professor weiter:

    Das Problem ist, dass wir für Krypto-Werte, Token oder Coins keine Regeln im Privatrecht haben. Aus BGB-Sicht gibt es Bitcoin nicht.

    Das bedeutet, dass die Eigentumsverhältnisse bei Kryptowährungen aus rechtlicher Sicht ungeklärt sind. “Rechtlich betrachtet, besitze ich nichts”, erklärt Omlor. Diese Lücke im Gesetz könnte Anlegern in zivilen Rechtsstreitigkeiten also zum Verhängnis werden.

    Wir brauchen Regeln im BGB, wie der Eigentümer geschützt werden kann, wie das Asset im Insolvenzfall oder vor dem Eingriff Dritter abgesichert ist oder allgemein wie Krypto-Werte übertragen werden können. Da müsste der Gesetzgeber tätig werden.

    Ich zitierte aus folgenden Artikeln...

    https://www.btc-echo.de/news/krypto-und-privatrecht-aus-bgb-sicht-gibt-es-keinen-bitcoin-187330/

    https://www.btc-echo.de/news/finanzausschuss-stimmt-gegen-krypto-kritischen-antrag-der-union-187174/

    Mein persönliches Fazit:

    Auch in Deutschland schreitet die Regulierung konsequent voran. Strengere Regulierung wurde glücklicherweise abgelehnt. Für mich war die wichtigste Erkenntnis aus diesen Artikeln, dass self Hosted Wallets nicht verboten werden.


    English

    The Union faction wanted to impose strict registration requirements for wallets and bans on individual services on the crypto sector.

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    In December last year, there was an uproar in the German crypto scene. The reason for this was a motion by the CDU/CSU in which the party wanted to enforce a more consistent fight against money laundering and terrorist financing. In this context, preventive regulations were to be created to combat the misuse of cryptocurrencies for this purpose. However, the crypto space harshly criticized the plan, as BTC-ECHO reported.

    Due diligence obligations both when purchasing and transacting cryptocurrencies, but also explicit bans.

    The use and provision of so-called mixing services should also be made a criminal offense.

    Above all, the crypto scene was bothered by a registration requirement for self-hosted wallets and the associated ban on interacting with unregistered self-managed addresses.

    There was also criticism from the blockchain association Bundesblock. Board member Philipp Hartmannsgruber explained: “Firstly, the registration requirement or a transaction ban is not enforceable and secondly, it is too severe a restriction of individual freedoms.”

    **The coalition parties of the traffic light coalition voted against the proposal.

    The FDP member of the Bundestag Volker Redder welcomed the failure of the motion.**

    With its motion, the Union not only places crypto users under general suspicion, but also counteracts years of efforts to achieve uniform regulation in the crypto sector across Europe.

    Dr. Volker Redder told BTC-ECHO
    With the entry into force of the MiCA crypto regulation last year, crypto service providers and other financial institutions are already bound by special guidelines to combat money laundering and terrorist financing. "A German solo effort must therefore be consistently rejected," Redder continued.

    FDP colleague Frank Schäffler is of a similar opinion:

    The Union's proposal is based on a false assumption: the largest share of money laundering is carried out with a state currency, the euro, by bank transfer or third parties and not with private crypto assets.

    Frank Schäffler (FDP) told BTC-ECHO

    The Union's proposal is therefore off the table. There will be no further vote.

    "In view of the current poll ratings of the traffic light parties, however, one must consider what could happen with a new government next year," says Philipp Hartmannsgruber. It remains to be seen whether the Union, which is currently experiencing a poll high, will then try again to subject the crypto sector to stricter rules.

    “From the BGB’s point of view, there is no Bitcoin”

    On Thursday evening, the leading minds of the German crypto industry met in the Bundestag. The Free Democrats parliamentary group had invited people to the fourth Blockchain Roundtable. Three FDP politicians were represented: Justice Minister Marco Buschmann and MPs Carina Konrad and organizer Frank Schäffler. Gnosis co-founder Friederike Ernst, Sebastian Omlor from Philipps University Marburg and Wolfgang Berger from IBM also took part as experts. BTC-ECHO was also there.

    In general, smart contracts offer the potential to support entire industries in digitization, says the FDP’s blockchain policy spokesman, Frank Schäffler, to BTC-ECHO:

    In addition to the financial sector, smart contracts could revolutionize the insurance industry. It would be conceivable, for example, that compensation would be paid out automatically in the event of a flight delay or that payments under agricultural insurance would be triggered as a result of certain, predefined weather events.

    For Justice Minister Buschmann, the legal framework for this is already in place in Germany. This is primarily thanks to the authors of the German Civil Code (BGB), which has regulated private law in Germany since January 1, 1900.

    Despite its age, our BGB provides good solutions for many digital issues, for example when concluding electronic contracts. We are fundamentally very flexible, with open standards that can keep up with the times.

    Despite this flexibility in the code, however, there is a massive obstacle, the professor continues:

    The problem is that we have no rules in private law for crypto assets, tokens or coins. From a BGB perspective, Bitcoin does not exist.

    This means that the ownership of cryptocurrencies is unclear from a legal point of view. "From a legal point of view, I own nothing," explains Omlor. This gap in the law could therefore be a disaster for investors in civil litigation.

    We need rules in the BGB on how the owner is protectedn can, how the asset is secured in the event of insolvency or against third-party intervention or generally how crypto assets can be transferred. The legislator would have to take action.

    I quoted from the following articles...

    https://www.btc-echo.de/news/krypto-und-privatrecht-aus-bgb-sicht-gibt-es-keinen-bitcoin-187330/

    https://www.btc-echo.de/news/finanzausschuss-stimmt-gegen-krypto-kritischen-antrag-der-union-187174/

    My personal conclusion:

    Regulation is also progressing consistently in Germany. Fortunately, stricter regulation was rejected. For me, the most important finding from these articles was that self-hosted wallets will not be banned.

    Posted Using InLeo Alpha

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