Diagnose Krebs, was nun? - Diagnosed with cancer, what now?

in voilk •  3 months ago

    Angeregt durch das Posting Das letzte Meme vor dem eigenen Tod habe ich mich entschlossen über die letzten Monate zu berichten.

    Im Dezember erhielt ich die Diagnose Krebs. Der erste Laborbefund war sehr schwammig, daher sollte eine weitere Probe genommen werden. Zwischen Weihnachten und NeuJahr hat mich das Thema extrem beschäftigt. Im Januar holte ich mir eine Zweitmeinung ein. Der untersuchende Arzt, Spezialist auf diesem Gebiet, urteilte gleich. Nach seiner Einschätzung sei das eindeutig Krebs (es war ein äußerliches Geschwür, das er in Augenschein nehmen konnte). Und normalerweise würde er als Chirurg so ein Geschwür chirurgisch entfernen. Da es aber seiner Meinung nach schon relativ groß war, meinte er, er würde eher zu Chemo und Bestrahlung raten.

    Immerhin ordnete er dann aber doch noch weitere Untersuchungen an. Er entnahm eine größere Probe fürs Labor und ich sollte CT und MRT machen lassen. Das geschah dann auch.

    Bei der Besprechung der Ergebnisse, redete er wieder nur von Chemo und Bestrahlung, obwohl der Laborbefund wieder nicht eindeutig war. Als ich ihm dann aber zum wiederholten Male sagte, dass ich das Gefühl hätte, dass das Geschwür sich zurück gebildet habe, bemühte er sich doch noch, es sich anzuschauen. Und siehe da, er war plötzlich der Meinung, dass mein Eindruck stimmt und es sich wohl doch nicht um Krebs handeln würde. Darauf hin riet er mir, das einfach weiter zu beobachten und so in ca. 6 Monaten nochmals anschauen zu lassen.

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    Quelle pixabay

    Mir fiel natürlich ein Stein vom Herzen, ein ziemlich großer Stein. Andererseits war ich ziemlich enttäuscht und auch verärgert, mit welcher Kälte da so eine Diagnose und Aussage einem an den Kopf geknallt wird, die sich im Nachhinein als Fehldiagnose herausstellt. Zumal der erste Arzt als Professor tätig ist und auch der 2. Arzt an einem Leitfaden zur Beratung von Patienten, die an einer bestimmten Krebsart leiden, mitgeschrieben hat.

    Das nun als Vorabinfo um zum eigentlichen Thema zu kommen: Sterbehilfe / Freitod.

    Dieses Thema beschäftigt mich schon lange und es ist auch ein Thema das heftig diskutiert wird und zu dem man sicher auch ganz unterschiedliche Meinungen und Standpunkte vertreten kann.

    Ich würde es begrüßen, wenn auch dieses Thema in Deutschland eindeutiger gesetzlich geklärt wäre. Und ja, ich plädiere dafür, diese Entscheidung dem Einzelnen selber zu überlassen. Für mich war in meinem ganzen Leben immer wichtig, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können. Das war sicher auch ein ganz wichtiger Aspekt als Freiberufler zu arbeiten und nicht in einem Betrieb mit hierarchischen Strukturen.

    Was es andererseits heißt, einen geliebten Menschen durch Suizid zu verlieren, habe ich auch selber erlebt. Aber das sind für mich 2 völlig unterschiedliche Situationen und Motivationen.

    So ein Thema passt vielleicht nicht gerade zu Ostern, oder vielleicht doch? An Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu von den Toten. Er war sich bewußt, sterben zu müssen um wieder zu leben, um uns das ewige Leben zu schenken? Insofern passt dieses Thema eben doch genau zu diesem Tag heute.

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