Das Dazwischen

in deutsch •  3 months ago

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    Sie erfand einen heiligen Raum, einen Ort, in den die Geister nicht eindringen konnten, wo die Schatten draußen blieben. Ein Raum, zu dem nur sie die Schlüssel besaß. Auf diese Weise gewann sie neuen Mut, genug Gleichgewicht, um ihr Leben als Frau ohne Angst neu zu gestalten.

    Dieser Ort existiert in jedem mutigen Menschen, der es wagt, aus dem Schlamm etwas Neues zu machen, sie baute sich ihren eigenen Lebensraum, weit weg von der Unterwelt.

    Im Laufe der Jahre wurde ihr klar, dass sie keine Schuld an dem hatte, was sie erlebt hatte, ganz im Gegenteil. Sie war ein Opfer des berüchtigten Mannes, der es wagte, seine Macht über sie auszuüben, sie verlor ihre Naivität beim ersten Missbrauch, sie verlor ihre Offenheit mit jedem Missbrauch... aber er schaffte es nie, ihr Wesen zu missbrauchen.

    Sie verstand nichts... lange Zeit waren ihre Schichten so dunkel wie die dunkle Nacht, wie die berüchtigte Komplizenschaft der Nacht, wie die Dunkelheit, die sie seit unendlich langer Zeit besaß.

    Sie setzte sich neu zusammen, so gut sie konnte, verwandelte sich und setzte sich langsam, vorsichtig und unaufhörlich neu zusammen.

    Sie hat sich an ihrem heiligen Ort verschanzt, jetzt trägt sie ihn. Sie IST ihr Heiliger Ort, er erleuchtet für immer ihren Körper. Niemand auf dieser Welt kann es mit diesem Licht aufnehmen. Denn sie hat die Dunkelheit überwunden und ihre Würde offenbart.

    Auf der Straße erkennst du sie vielleicht nicht, sie scheint zu gehen wie jede andere. Nur, dass sie einen heiligen Raum bewohnt, in den sie eingebettet ist, sie ist so wild wie sie leuchtend ist. Unerreichtes, reines, furchtloses Licht.

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